
Wir sprechen mit dem Trainer Dieter Iske
Dieter, du bist jetzt ein knappes Jahr wieder zurück am Böllberg, wie fällt dein Fazit der letzten 12 Monate aus?
Wie schnell die Zeit doch vergeht, es kommt mir nicht so lang vor. Ja die Zeit war recht turbulent. Wir befinden uns mitten in einem Entwicklungsprozess, den die Mannschaft durchläuft. Wir kamen von unten und sind auf dem Weg nach oben. Der Trend zeigt seit der letzten Rückrunde Saison 22/23 eindeutig in diese Richtung. Viele Spieler konnten ihre Leistungen verbessern Wir haben Ihnen ein taktisches Konzept mit auf den Weg gegeben, was mehr und mehr zum Erfolg geführt hat. Mit der Entwicklung sind Markus, Jürgen und ich sehr zufrieden. Natürlich gibt es auch noch Rückschläge, aber unser gemeinsames Ziel ist es die eigene Leistung so zu optimieren, damit wir vom Gegner und Entscheidungen des Schiedsrichters unabhängiger werden.
Was für ein Team hast du im November 2022 vorgefunden und wie hat sich das Gesicht der Mannschaft verändert?
Angefangen in neuer Besetzung mit Markus als sportlichem Leiter, Jürgen und ich als Trainerteam, verantwortlich für die 1. Mannschaft, haben wir zu einem schwierigen Zeitpunkt. Die Mannschaft hatte sportlich eine Talfahrt hinter sich mit üblichen Begleiterscheinungen wie, allgemeine Unzufriedenheit, Lustlosigkeit beim Training, Unsicherheiten im Spiel mit schneller Resignation bei Rückschlägen, persönlichen Streitigkeiten, kurzum es gab keinen Teamspirit mehr.
Wir mussten die Mannschaft da abholen, wo sie stand. Es wurden sehr viele Einzelgespräche geführt, da das Selbstvertrauen fehlte. Damit das Ziel, die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen, gelingt, versuche ich es mit meinem Leitsatz „sportlichen Erfolg mit Spaß am Fußball“ zu verbinden. Abwechslungsreiches Training, Einzelgespräche, ein offenes Ohr für die Spieler und die Entwicklung des Teamgeistes war Voraussetzung für Siege. Das ist eine Entwicklung, die auch Zeit benötigt, aber wir sind auf einem guten Weg.
Deine erste Amtszeit in Esborn liegt nun schon 10 Jahre zurück. Damals spielte die 1. Mannschaft als Absteiger in der Kreisliga A. Wie blickst du auf diese Zeit zurück?
Es ist schon sehr lange her und es liegen ja auch Spielergenerationen dazwischen. Der Fußball ist für mich schneller geworden. „Schnell denken und schnell handeln“ ist häufig der Unterschied von einer zur nächsthöheren Spielklasse. Das gilt es mit Trainingsinhalten zu füllen und dabei möglichst viele Spieler mitzunehmen. Damals wie heute gab und gibt es viele engagierte Leute im Verein, die dafür sorgen, dass der Tus Esborn einen guten Ruf genießt. Die Mannschaft heute scheint mir besser organisiert zu sein und engagierter für den Verein einzutreten. Neue Spieler werden schnell integriert und identifizieren sich schnell mit der Mannschaft und dem Verein. Früher war das nicht so ausgeprägt.
Eine wichtige Überschneidung von damals zu heute ist Jürgen Lappe, beide Male dein CoTrainer. Wie beurteilst du seine Rolle?
Wir haben unseren Kontakt nie abreißen lassen, immer mal wieder telefoniert. Wir hatten damals schon gut harmoniert, waren auf einer Wellenlänge. Jürgen war auch mit ein Grund für mein Comeback. Jürgen lebt den Fußball, er verfügt nicht nur über großen Fußballsachverstand, sondern ist für die Spieler fast rund um die Uhr ansprechbar, übernimmt auch den „Kummerkasten“, wenn jemand Probleme hat und sucht immer nach Lösungen, auch neben dem Fußball. Er ist der Erste am Platz und häufig der Letzte der geht. Jürgen ist super.
Die aktuelle Saison startet ihr überragend mit 8 Siegen am Stück, dann kam das Spiel in Hiddinghausen und die Verletzung von „Tormaschine“ Pierre Ehlert. Wie geht es Pierre?
Die Mannschaft scheint durch den Ausfall verunsichert, wie versucht ihr die Lücke zu schließen und den Erfolg zurückzuholen
Die erfolgreiche Serie reicht sogar saisonübergreifend seit der letzten Saison 22/23 In Summe 13 Spiele ohne Niederlage. Ein ganz toller Erfolg der Mannschaft.
Wir haben eine gute Entwicklung durchlaufen, haben pro Spiel fast immer mindestens 10 bis 15 gute Torchancen herausgearbeitet, aber leider auch viele dieser Chancen nicht nutzen können. Unser Zielspieler Stürmer Pierre hatte dann eine gute Erfolgsquote erzielt, war lange bis zu seiner Verletzung bester Torschütze der Liga. Dann kam die Schulterverletzung bei ihm und gleichzeitig weitere Ausfälle bei wichtigen Spielern. Wir versuchen durch Umstellungen im Team den Ausfall von Pierre und den anderen abzufedern, gleichwertig ersetzen können wir sie im Moment leider nicht. Pierre`s optimistischen Aussagen nach geht der Heilungsprozess gut voran, so hoffen wir, ihn Mitte Februar wieder zurück im Team zu sehen.
Was können wir in der aktuellen Spielzeit noch erwarten?
Wir gehören als Tabellenzweiter zur Spitzengruppe der Liga. Diese Position wollen wir möglichst bis zur Winterpause festigen. Wenn die verletzten Spieler wieder Anschluss finden, die Defizite aufarbeiten können und wir die sehr gute Trainingsbeteiligung mit ca. 20 Spielern pro Trainingseinheit beibehalten, werden wir in der Rückrunde versuchen weiter offensiv erfolgreich und defensiv stabil zu sein.
Was macht euch als Trainerteam zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Saison?
Zurzeit gibt es eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern, echten Typen mit Ecken und Kanten, alle lernwillig und erfolgsorientiert. Jeder arbeitet an seinen individuellen Schwachstellen, die eigenen Stärken werden weiter ausgebaut. Wir haben schon jetzt weiteren Zulauf an neuen, guten Spielern, die unser Niveau verbessern werden, Konkurrenz auf allen Positionen. Wenn das Verletzungspech uns in der Rückrunde etwas mehr verschont, werden wir den Zuschauern bestimmt noch viele gute Spiele zeigen und hoffentlich weit oben landen.
Wir bedanken uns herzlich bei Dieter und wünschen dem gesamten Team einen weiterhin positiven Verlauf der Saison und vor allem einen verletzungsfreien. Am Ende der Spielzeit sehen wir wo die Reise hingeht. Wir drücken die Daumen!!
PS: Ein großes DANKESCHÖN richtet sich hier an Michael Kampmann, der uns die Fotos zur Verfügung gestellt hat.